wichtige fragen, glasklare antworten

das wichtigste zuerst

  • Worum geht es bei „Trink aus Glas“?

    Ein Getränkeregal, in dem nur noch Glasflaschen stehen – ein Systemwandel in der Getränkeindustrie. 

    Wir wollen Menschen dazu bringen, ihre Getränke nur noch aus Glasflaschen zu trinken - so selbstverständlich wie auf Plastiktüten zu verzichten.

  • Wer steht hinter „Trink aus Glas” und warum?

    „Trink aus Glas“ ist eine Bewegung, die von fritz-kola initiiert wurde, denn fritz gibt es seit der Gründung nur in Glasflaschen!

    Außerdem reduzieren wir unsere Transportwege und damit die CO2-Emissionen, indem wir unsere Getränke an fünf Standorten in deiner Nähe abfüllen. Dazu nutzen wir Poolflaschen, die den Sortieraufwand verringern und den Rücktransport verkürzen. Als größter Einspeiser im Bereich alkoholfreie Getränke sorgen wir für einen gut gefüllten Pool an Flaschen aus Weißglas. Um dir die nachhaltigste Flasche im Regal anzubieten, setzen wir auf ressourcenschonende Produktion durch geringen Wasserverbrauch bei der Flaschenreinigung und Stromgewinnung aus regenerativer Energie in modernen Abfüllanlagen. Zusätzlich vermeiden wir Plastik in unseren Werbemitteln und engagieren uns mit unserer sozialen Initiative „Pfand gehört daneben“ für die Rückführung der Pfandflaschen. Jetzt bist du am Zug!

  • wer kann bei „trink aus glas“ mitmachen?

    Alle Menschen und Organisationen, die unsere Vision von einem Getränkeregal, in dem nur noch Glasflaschen stehen, teilen. Das können Einzelpersonen, aber auch Vereine, Nichtregierungsorganisationen, Unternehmen oder Sonstige sein.

  • warum findet ihr glas so mega?

    Das hat viele Gründe, Glas ist nicht umsonst einer der ältesten Werkstoffe der Welt. Wir versuchen es hier mal in Kürze und in Bezug auf Limonaden. Glas ist mega, weil...

    ...Glas zu 100% wiederverwertbar ist: Glasflaschen kann man einschmelzen und neu gießen ohne Qualitätsverlust. Das spart Ressourcen und steht für eine echte Kreislaufwirtschaft.

    ...Glasmehrwegflaschen bis zu 50-mal wiederverwendet, also gesammelt, gereinigt und neu befüllt werden können. Das spart Ressourcen und ist klimafreundlicher als die vielfache Produktion von Einwegflaschen oder -dosen.

    ...Glasflaschen kein (Mikro-)Plastik oder Weichmacher an die Umwelt oder in deinen Körper abgeben.

    ...Glas ein echter Qualitätsgarant ist!

    • Es gilt als geschmacksneutrale Verpackung.
    • Glas hält kohlensäurehaltige Getränke länger frisch.
    • Kohlensäure entweicht nicht durch das Material.

    Genau deswegen werden hochwertige Limonaden, Biere und Mineralwasser in Deutschland oft als Mehrwegflasche aus Glas angeboten.

  • Warum findet ihr Glas­flaschen besser als Plastik­flaschen (PET) oder Aluminium­dosen?

    In Deutschland wurden diverse Ökobilanzen zu Getränkeverpackungen erstellt, die die Umweltwirkungen entlang des Lebensweges von Flaschen und Dosen messen. Die Ergebnisse einer Ökobilanz hängen sehr stark von den zugrunde gelegten Daten ab. Auch wenn diese Grunddaten teilweise diskutabel sind, zeigen alle Ökobilanzen in dieselbe Richtung, die auch vom Umweltbundesamt bestätigt wird: 

    • Mehrwegflaschen sind umweltfreundlicher als Einwegflaschen und -dosen. 
    • Energie- und Ressourcenverbrauch für Rücktransport und Reinigung sind bei Mehrwegflaschen geringer als der zusätzliche Herstellungsaufwand für Einwegflaschen. 
    • Der ökologische Vorteil von Mehrwegflaschen steigt, je regionaler der Vertrieb und je höher die Zahl der Wiederbefüllungen ist. 
    • Glasmehrwegflaschen können bis zu 50-mal wieder befüllt werden, während PET-Mehrwegflaschen bis zu 20 Wiederbefüllungen schaffen.

    Hinzu kommt, dass aus unserer Sicht entscheidende Parameter in den Ökobilanzen nicht berücksichtigt wurden. Dazu gehören der Export von Plastikmüll, besonders nach Asien; die Plastikvermüllung in der Umwelt, vor allem in Gewässern und den Weltmeeren; und die Gefahr für Mensch und Umwelt durch Weichmacher und den Abrieb von Mikroplastik, in PET-Mehrwegflaschen wurden Höchstwerte von 200 Partikeln pro Liter davon nachgewiesen.

  • Glas ist doch schwer im Verhältnis zu PET-Flaschen, verursacht der Transport dann nicht mehr CO2-Emissionen?

    Das ist richtig, ist aber nicht die ganze Wahrheit. Zunächst ist der Transport von Glasflaschen aufwendiger, darum werden diese oft regionaler angeboten und damit werden die Transportdistanzen klein gehalten. Bei Mehrwegflaschen werden die Emissionen über den gesamten Lebenszyklus einer Flasche außerdem dadurch verringert, dass die Flaschen bis zu 50-mal wieder befüllt statt neu produziert werden. Viele Getränkeunternehmen nutzen darum gemeinsam sogenannte Poolflaschen, das sind Flaschen, die allen Herstellern zur Verfügung stehen. Das reduziert den Transportaufwand enorm. 

    Laut einer vergleichenden Ökobilanz sind die CO2-Emissionen bei Bier in einer 0,5-l-Glasmehrwegflasche nur etwa halb so hoch wie bei Dosen und unter zwei Drittel so hoch wie bei PET-Einwegflaschen. Genauer liegen die Emissionen im Szenario „UBA Überregional“ von Glasmehrwegflaschen mit circa 159 kg CO2-eq pro 1.000 Liter deutlich unter den Emissionen einer 0,5-l-PET-Einwegflasche (Multilayerflasche) mit 240 kg CO2-eq und einer 0,5-l-Weißblechdose mit 300 kg CO2-eq. Zusätzlich arbeiten die Glashütten verstärkt daran, mithilfe von Leichtglas das Gewicht der Flaschen zu reduzieren, ohne die Stabilität für bis zu 50 Befüllungen zu gefährden.

  • Ist Glas wirklich gesünder als Plastik­flaschen oder Dosen?

    Glas gilt als „inert“. Das bedeutet, dass keine Wechselwirkung zwischen Inhalt und Glasflasche stattfindet. In PET-Mehrwegflaschen wurden 2017 zum Beispiel signifikant hohe Konzentrationen von Mikroplastikpartikeln nachgewiesen, der Höchstwert in einer PET-Mehrwegflasche lag bei über 200 Partikeln pro Liter. Auch in PET-Einweg- und Glasmehrwegflaschen sowie Getränkekartons wurden solche Partikel gefunden, jedoch insgesamt in geringerer Konzentration. Eine weitere Studie zeigte 2018, dass in PET-Flaschen vor allem PET-Partikel zu finden sind – besonders in oft benutzten PET-Mehrwegflaschen. Die Quellen für Partikel in Glasflaschen konnten nicht abschließend ermittelt werden. Die Forscher vermuten, dass Partikel während der Abfüllung in die Flaschen gelangen. Ob diese Mikroplastikpartikel die Gesundheit beeinflussen, ist nicht nachweislich geklärt. 

    Ebenso wurden in PET-Flaschen pro Liter Konzentrationen von bis zu 2 Mikrogramm des hormonell wirksamen Elements „Antimon“ nachgewiesen. Diese Werte unterschreiten den Grenzwert der EU-Kommission für den Übergang von Antimon aus Verpackungsmaterialien auf Lebensmittel von 40 Mikrogramm pro kg. 

    In Getränken aus Dosen wurden pro Liter bereits über 2 Mikrogramm des Weichmachers Bisphenol A nachgewiesen. Die Europäische Lebensmittelüberwachungsbehörde hat den Grenzwert für diese Chemikalie 2015 drastisch von 50 auf 4 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag gesenkt. In Frankreich wurde die Substanz bereits gesetzlich aus allen Lebensmittelverpackungen verbannt, in Schweden darf sie nicht mehr für Verpackungen von Lebensmitteln für Kleinkinder verwendet werden. 

  • Sind PET-Flaschen nicht nach­haltiger, wenn sie recycelt werden?

    Der Plastikkreislauf ist, im Gegensatz zum Glaskreislauf, nicht geschlossen. Zunächst müssen Plastikflaschen überhaupt zurückgeführt werden. Sie machen aber zum Beispiel noch immer 14% der Plastikteile in europäischen Süßwasser-Gewässern aus. Werden PET-Flaschen etwa aufgrund des Pfands, wie es ihn in Deutschland gibt, zurückgebracht, bedeutet Plastikrecycling nicht, dass aus einer PET-Flasche immer wieder eine PET-Flasche entsteht. Nur etwa ein Drittel des Materials einer PET-Flasche kann wieder für eine neue PET-Flasche verwendet werden. Der Rest ist qualitativ nicht hochwertig genug und es kommt zu einem „downcycling“ zu Textilfasern (z. B. Polyester), Folien oder pfandfreien Plastikbehältern (z. B. für Waschmittel). Alle diese Produkte gelten als Quellen für Mikroplastik. Nach der Nutzung landen diese Produkte im schlechtesten Fall in den Gewässern und dem Meer oder im besten Fall im Verpackungsmüll und werden dann recycelt. Übrigens gelten auch der Export und das Verbrennen von Verpackungen aus Plastik als „Recycling“ und werden in der Recyclingquote mitgezählt. Insgesamt kommen Kunststoffe also nur auf einige wenige Lebenszyklen.

  • Wie gefährlich ist (Mikro-)­Plastik für die Umwelt und das Klima?

    Dazu muss man wissen, dass zwischen 1950 und 2015 weltweit 8,3 Milliarden Tonnen Plastik produziert wurden. Das heißt, auf jeden Menschen, der heute auf unserer Erde lebt, kommt mehr als eine Tonne. Den größten Teil machen dabei Einwegprodukte und Verpackungen aus. Nicht einmal zehn Prozent des jemals produzierten Kunststoffes sind recycelt worden. 86 Millionen Tonnen Plastik sind bereits in die Weltmeere gelangt und bedrohen dort das gesamte Ökosystem. 

    Mikroplastik sind Kunststoffpartikel in der Größe von 0,1 Mikrometer bis fünf Millimeter, die durch Abrieb und Zerfall von Makroplastik entstehen. Wichtige Quellen sind neben Autoreifen und Kosmetika auch Textilien, deren Polyesterfasern wiederum aus recycelten PET-Flaschen bestehen können. Mikroplastikpartikel gelten als Schadstoffmagneten und werden heute im Meer, in Binnengewässern und im Boden nachgewiesen. Ob diese Partikel die Gesundheit beeinflussen, ist nicht nachweislich geklärt. 

    Außerdem hat die Plastikproduktion einen entscheidenden Anteil am Klimawandel: 10 - 13% des verbleibenden CO2-Budgets werden voraussichtlich für die Plastikproduktion draufgehen.

  • Wie ökologisch sind Dosen?

    Dosen haben in fast allen Ökobilanzen mit am schlechtesten abgeschnitten. Das liegt vor allem am besonders hohen Energieverbrauch bei der Herstellung von Dosen, der etwa 27-mal höher ist als bei der Herstellung von Glasflaschen. Hinzu kommt, dass Dosen reine Einwegbehälter sind. Außerdem ist das Recycling von Aluminium und Weißblech zwar theoretisch möglich, jedoch in der Praxis eher die Ausnahme, da die diversen Legierungen ein Recycling ohne Qualitätsverlust erschweren. Hinzu kommt, dass die Aluminiumproduktion und -gewinnung aus Bauxit zahlreiche Umweltbelastungen mit sich bringt.  

  • Wie ökologisch sind Getränke­kartons?

    Die letzte Ökobilanz zu Getränkekartons aus dem Jahre 2019 hat eine intensive Diskussion um angenommene Transportwege und Recyclingquoten ausgelöst, auch weil Daten fehlerhaft übernommen wurden. Die Studie hatte dem Getränkekarton eine bessere Ökobilanz als Glasmehrwegflaschen zugeschrieben. Neben den Daten zu Transporten und Recycling bemängeln Kritiker, dass Umweltkriterien wie etwa die Vermüllung der Umwelt, entstehendes Mikroplastik, die Schäden in marinen Ökosystemen, die Naturraumbeanspruchung oder die Human- und Ökotoxizität nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Vorige Ökobilanzen hatten Getränkekartons und Glasmehrwegflaschen als gleichwertig eingeordnet, eine erste Ökobilanz aus dem Jahr 1995 sieht sogar Vorteil für Glasmehrwegflaschen.

  • Woraus wird Glas hergestellt?

    In Deutschland wird Glas vor allem aus Altglas hergestellt. Für die Herstellung einer neuen Glasflasche werden ca. 60% Altglas verwendet, bei Grünglas sind es sogar bis zu 90%. Dies liegt daran, dass auch Altglasscherben nicht immer sortenrein sind: Eine grüne Scherbe in weißem Glas muss aufwendig „überfärbt“ werden, während eine weiße Scherbe grünem Glas kaum etwas anhaben kann. Je mehr Altglas verwendet wird, desto geringer ist der Energieaufwand. Allein schon bei der Nutzung von 1% Altglas sinkt der Energieaufwand um etwa 0,2 - 0,3%. 

    Wenn man Glas ganz neu herstellt, werden dafür ausschließlich natürliche Rohstoffe verwendet. Neuglas wird hergestellt aus etwa:

    • 70 Anteilen Quarzsand (SiO2)
    • 13 Anteilen Soda (Na2CO3)
    • 10 Anteilen Kalk (CaCO3
    • geringen Anteilen von Dolomit (CaCO3 x MgCO3), Feldspat und Pottasche (K2CO3)

    Die Auswahl und der Anteil der Rohstoffe ergeben sich aus den geforderten Eigenschaften des Glases und dem jeweiligen Herstellungsprozess.

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  • Warum sind ge­schlossene Kreis­läufe besser als offene Kreis­läufe?

    Der geschlossene Produktionskreislauf setzt auf die Vision einer abfallfreien Wirtschaft. Alles kann und wird wiederverwertet. Das spart den Einsatz neuer Ressourcen und vermeidet zudem Abfall. Glasflaschen sind ideale Produkte für sogenannte geschlossene Kreisläufe, denn eine Glasflasche kann am Ende ihres Lebenszyklus zu 100% recycelt und wiedereingesetzt werden.

  • Welche Schritte umfasst ein ge­schlossener Kreislauf bei Glas­flaschen?

    1. Herstellung einer (Pool-)Flasche

    2. Befüllung einer Flasche

    3. Verkauf der Flasche 

    4. Rückgabe der Mehrweg-Pfandflasche

    5. Wiederbefüllung bis zu 50-mal (zurück zu Schritt 2)

    6. Aussortieren der Flasche

    7. Recycling zu 100% 

    8. Herstellung einer (Pool-)Flasche (zurück zu Schritt 1)

  • Warum sehen fast alle Glas­flaschen gleich aus?

    Um den Aufwand für Transport und Sortierung zu verringern, nutzen viele Getränkehersteller gemeinsam sogenannte Poolflaschen. Diese standardisierten Flaschen können von allen Herstellern genutzt werden, indem für volle und leere Flaschen Pfand gezahlt wird. Beispiele für Poolflaschen sind die „0,33-l-Longneck“ oder die „0,5-l-NRW-Flasche“, die beide auch von fritz-kola benutzt werden. Auch sehr weit verbreitet ist die 0,7-l-Perlenflasche, die von vielen Mineralbrunnen verwendet wird.

  • Woher weiß ich, was Mehrweg und was Einweg ist?

    Seit dem 1.1.2019 ist es in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben, dass Lebensmittelhändler auf dem Preisschild kennzeichnen, ob eine Flasche Mehrweg oder Einweg ist. Zusätzlich ist dies auch auf den Etiketten der Flaschen gekennzeichnet, entweder durch entsprechende Label oder es steht einfach „Mehrweg“ drauf. Getränkedosen sind immer Einweg. Weiche PET-Flaschen, die leer ganz einfach zerknickt werden können, meistens ebenfalls. Sehr harte PET-Flaschen sind wahrscheinlich Mehrwegflaschen.

  • Und die Kästen für Glas­flaschen? Die sind doch aus Plastik!

    Stimmt. Die Kisten sind aber alles andere als Einwegprodukte. Sie sind über viele Jahre und sogar länger als die Glasflaschen selbst im Einsatz. Von fritz-kola sind immer noch Kästen aus den 2000er-Jahren unterwegs. Falls sie nicht mehr brauchbar sind, können sie geschreddert und das regenerierte Material wiederum für neue Kästen verwendet werden.

  • Ist Sand nicht auch ein besonders knapper Rohstoff?

    Tatsächlich ist der Bedarf an Sand gerade in der Baubranche in den letzten Jahren stark gestiegen. Etwa 98% des verbrauchten Sandes werden für die Herstellung von Beton genutzt. Daher arbeiten einige Unternehmen auch daran, den bislang unbrauchbaren Wüstensand für Beton nutzbar zu machen. Allerdings unterscheidet man zwischen sogenannten Bausanden und Industriesanden. Zu letzteren gehören auch die für die Glasherstellung benötigten Quarzsande. In Deutschland können Glasproduzenten bisher weiterhin auf lokale Quarzsandvorkommen zurückgreifen. Laut der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe reichen die erkundeten Quarzsandvorräte noch für mehrere Jahrzehnte. Vermutlich gibt es noch weitere nicht erkundete Vorkommen an Quarzsand. Allerdings sind nicht alle Vorkommen ohne Weiteres zugänglich. 

  • Braucht die Reinigung von Glas­mehrweg­flaschen nicht auch sehr viel Wasser und Energie?

    Die Reinigungsmaschinen für Mehrwegflaschen werden stetig weiterentwickelt und der Wasser- und Energieverbrauch optimiert. Zudem wird das Prozesswasser in vielen Abfüllanlagen aufbereitet und im Kreislauf genutzt. Das Spülen von Mehrwegflaschen verbraucht in der Gesamtbetrachtung weniger Energie und Ressourcen als die ständige Neuproduktion von Einweg-Plastikflaschen und -dosen.

  • Sind Kronkorken umwelt­freundliche Flaschen­Verschlüsse?

    Die Ansprüche an Verschlüsse von Getränkeverpackungen sind vielfältig und hoch, von Getränkeherstellern und vom Gesetzgeber. Sie müssen flüssigkeitsdicht und möglichst undurchlässig für Sauerstoff sein – und langlebig, flexibel und absolut lebensmittelecht. Diese Anforderungen erfüllen nur wenige Materialien, wie zum Beispiel Kronkorken. Diese können recycelt werden, wenn sie richtig entsorgt werden (z. B. über den Gelben Sack). Das verbraucht 95 % weniger Energie als die Gewinnung von Blech aus Primärrohstoffen.

  • Wird inzwischen auch an Leichtglas geforscht?

    Glas wird immer leichter, aber die Festigkeit bleibt erhalten. Durch die Leichtglastechnologie ist es gelungen, das Gewicht verschiedener Glasverpackungen um bis zu 40 % zu reduzieren. Die „Ein-Liter-Weinschlegelflasche“, die 1975 noch 600 g auf die Waage brachte, wiegt aktuell noch 345 g.

ökobilanz-nachhilfe

  • Was ist eine Ökobilanz?

    Die Ökobilanz bzw. die Life-Cycle-Analysis (LCA) ist das am meisten verbreitete Instrument zur Bewertung von Umweltauswirkungen von Produkten, Dienstleistungen, Prozessen, Systemen, Verhaltensweisen oder Konsummustern. Sie gibt Auskunft über die Umweltwirkungen entlang des Lebensweges eines Produktes, einer Dienstleistung etc., z. B. die CO2-Emissionen, die mit dem betreffenden Produkt verbunden sind. Unternehmen nutzen Ökobilanzen häufig als internes Instrument, um ein umweltfreundlicheres Angebot zu entwickeln oder Alternativen, wie beispielsweise nachwachsende Rohstoffe, zu prüfen. In der Politik dient die Ökobilanz häufig zum Vergleich von Produkten sowie zur Bewertung von Verhaltensweisen. Die Ökobilanz ist oft auch Grundlage eines Umweltsiegels wie beispielsweise dem Blauen Engel.

  • Worauf basiert eine Ökobilanz?

    Für eine Ökobilanz ist zunächst die genaue Definition der Systemgrenzen notwendig: Von den Rohstoffen bis zum Werkstor, bis zum Point of Sale, bis zum Gebrauch oder bis zur Entsorgung eines Produktes? Auf dieser Basis werden sämtliche Daten aller relevanten Prozesse entlang des Lebensweges erfasst, wie z .B. Materialinput und Abfallaufkommen. Diese sogenannte Sachbilanz beschreibt die Material- und Stoffströme. Ziel ist es, mit möglichst genauen Daten - Primärdaten - zu arbeiten. Liegen keine Primärdaten vor, aus der Produktion oder von Transporten, werden Durchschnittsdaten - Sekundärdaten - aus Statistiken und aus anderen Ökobilanzen hinzugezogen. Die Sachbilanz wird ergänzt durch die Beschreibung des Energie- und Ressourcenverbrauch und der Emissionen. 

    Übliche Kategorien sind Ressourcenverbrauch, Klimawandel, Luftschadstoffe und Versauerung von Boden und Wasser. Zusätzliche Indikatoren, wie z. B. die Auswirkung auf den Menschen (Humantoxizität) können untersucht werden.

  • Gibt es Regeln für Öko­bilanzen?

    ISO-Normen regeln den Rahmen zur Erstellung von Ökobilanzen (ISO 14040 und 14044). Dennoch gibt es noch erhebliche Entscheidungsspielräume bei der Durchführung einer Ökobilanz. Bei Ökobilanzen, die veröffentlicht werden, müssen Annahmen, Datenquellen, Verteilungsschlüssel etc. transparent dargelegt werden, sodass Dritte die Ergebnisse nachvollziehen können.

  • Was sind die Schwach­stellen einer Ökobilanz?

    Die Ergebnisse einer Ökobilanz hängen sehr stark von den zugrunde gelegten Daten ab. Fehlen Daten, müssen Annahmen getroffen werden. Oft wird hier auf bestehende Datensätze zurückgegriffen, die meist mehrere Jahre alt sind. Bei komplexen Ökobilanzen werden Daten von einer Vielzahl von Akteuren erhoben, um daraus einen Durchschnitt zu bilden (z. B. über Transportdistanzen oder über die Lebensdauer eines Produktes). Mit den Annahmen kann ein Auftraggeber die Ergebnisse einer Ökobilanz maßgeblich beeinflussen. Kritisch ist häufig die Frage der Allokationen: Wem werden welche Emissionen oder Verbräuche zugerechnet? Die Verteilungen haben oft entscheidenden Einfluss auf die Ergebnisse.

    Aus diesem Grund schreiben die Normen für Ökobilanzen eine Szenarioanalyse vor. In der Kommunikation steht jedoch häufig ein Einzelwert im Mittelpunkt, weniger die Szenarien, welche die Bandbreite der Ergebnisse darstellen. Ein einzelner Wert ist in der Praxis häufig nicht aussagekräftig.

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info@trink-aus-glas.de